Visionen von Liebenden

Ira Repey und Christoph Kendlbacher

Karl-Weiser-Preisträger 2013

 

Das Künstlerehepaar Ira Repey und Christoph Kendlbacher finden anlässlich ihrer gemeinsamen Ausstellung in der künstlerischen Auseinandersetzung  mit dem Thema „Liebe“ einen direkten Anknüpfungspunkt zum Werk des Salzburger Malers Karl Weiser (1911-1988).

Wie Karl Weiser wollen sie aus dem Blickwinkel von visionären Liebenden die Welt in ihren verschiedenen Dimensionen betrachten.

Verschiedene Facetten der Liebe werden in den ausgestellten Arbeiten sichtbar: Verliebtheit, Partnerschaft, Sehnsucht, Schwangerschaft, Muttersein, die Liebe zur Schöpfung, göttliche Liebe, die über die sichtbare Welt hinausreicht...

Eine präzise, virtuose Linienführung zieht sich durch sämtliche Tuschzeichnungen und Malereien von Ira Repey hindurch. Das Auge des Betrachters wandert unentwegt über das einmal mehr einmal weniger dichte Liniengeflecht, das die Künstlerin auf den Bildträger zaubert. Ihre Bilder wirken leicht, lieblich, unschuldig, verträumt, auch ein Stück naiv. Sie ist sozusagen eine Poetin, deren Phantasmen dazu einladen in ihre weiblichen Weltbilder einzutauchen.

Dagegen wirken die Arbeiten von Christoph Kendlbacher wie lieblos hingeworfen. Die Rohheit des fahrigen Pinselstrichs und der expressive Gestus konterkarieren das Thema „Liebe“. Es sind gleichsam männliche Visionen vom inneren Kampf um sie. Aber auch romantische Annäherungen finden sich in seinen Arbeiten.

Und dem gegenüber stehen ausgewählte Arbeiten von Karl Weiser, der Zeit seines Lebens bemüht war mit seinem künstlerischen Schaffen die Botschaft der Liebe zu verbreiten. Es war ihm ein großes Anliegen ein Zeugnis für den liebenden Gott abzulegen. Seine in der Tradition der christlichen Ikonographie verwurzelten Christusbildnisse des vom Tod Auferstandenen sind Visionen von der Unsterblichkeit der Liebe.

Starke Farbigkeit, Betonung der Kontur, symmetrische Kompositionen und religiöse Symbolik sind Elemente die vor allem Karl Weiser und die Künstlerin Ira Repey verbinden.

 

 

Ira Repey stammt aus Weißrussland, genau genommen aus der Stadt Mogilov. Sie besuchte die Höhere Kunstschule in Bobriusk und die Kunsthandwerkschule in Witebsk. In zahlreichen Ausstellungen in renommierten Galerien in Weißrussland und in Sankt Petersburg konnte Ira Repey ihr Können unter Beweis stellen. Seit 2004 lebt die Künstlerin in Österreich.

Christoph Kendlbacher wuchs in Neukirchen am Großvenediger auf, besuchte das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Salzburg und studierte an der Universität Mozarteum in Salzburg Bildnerische Erziehung und Werkerziehung und war dort Schüler in der Malereiklasse von Prof. Dieter Kleinpeter. 

Karl Weiser wurde 1911 in Salzburg geboren. Er studierte in den 30er Jahren in Wien an der Akademie für Bildende Kunst in der Malereiklasse von Prof. Karl Sterrer. Im Laufe seines Lebens erstellte Karl Weiser über 13000 Zeichnungen und Malereien. Für zahlreichen Kirchen und kirchliche Einrichtungen der Erzdiözese Salzburg schuf Karl Weiser große Auftragsarbeiten. Wichtige Werke sind unter anderem die  Glasfenster und Hauptaltar der Stadtpfarrkirche St. Andrä in Salzburg, die Glasfenster in der Pfarrkirche Mühlbach am Hochkönig, die Betonglasfenster in der Pfarrkirche in der Stadtpfarrkirche Taxham in Salzburg, die Hauptaltarbilder und Kreuzweg der Hände in der Stadtpfarrkirche in Wörgl und vieles mehr. 1988 starb Karl Weiser in Salzburg.